Tipps für Motorradgruppen auf Tour

Viele Motorradfahrer/-innen verbinden die Freude am Motorradfahren mit dem Gruppenerlebnis einer gemeinsamen Tour oder Reise. Um in möglichst jeder Situation einer solchen Unternehmung für alle Beteiligten maximalen Spaß sicherzustellen, sollten einige Punkte beachtet werden:

Gruppengröße: Für die Zahl der Mitfahrer/-innen gibt es keine prinzipiellen Grenzen. In unserer Tourenpraxis zeigt sich aber, dass im Allgemeinen bei unkomplizierter Verkehrssituation Gruppen bis maximal 10 Motorrädern zügig aber stressfrei vorwärts kommen. Wichtig ist natürlich, dass der Fortbewegungsstil aller Gruppenbeteiligten ähnlich und das Verhalten der Mitfahrer/-innen weitgehend harmonisch ist. Auch hier versuchen wir im Vorfeld eine möglichst passende Motorradreisegruppe zusammenzustellen.

Bei ROADTRIP-Motorradreisen haben wir die Teilnehmerzahl bewußt begrenzt und auf insgesamt 8 Motorräder limitiert - das erhöht den Fahrspaß!

Die Größe und Zusammensetzung der Gruppe entscheidet natürlich mit darüber, wie viel Disziplin innerhalb der Gruppe gepflegt werden sollte. In den meisten Fällen überwiegt der Spaß an der gemeinsamen Unternehmung, so dass es den Beteiligten nicht schwer fällt, sich ausreichend anzupassen.

Kritische Situationen werden vermieden, wenn folgende Punkte beachtet werden:

• Auf der Ausfahrt beschäftigt sich der Tourguide mit den wichtigsten organisatorischen Dingen. Die Reisegruppe wird vor der Abfahrt über den groben Ablauf des Tages informiert. Treffpunkte für Gruppenteile werden festgelegt, Termine vereinbart.

• Der vorausfahrende Tourguide sollte in allen für das Gruppenfahren wichtigen Dingen erfahren sein. Dazu gehören u.a.:
  - Souveräne Beherrschung der Maschine auch in ungewöhnlichen Situationen, regelmäßige Beobachtung der Gruppe im Rückspiegel (nicht nur des direkt nachfolgenden Fahrers)
  - gute Orientierungsfähigkeit, schnelle, unkomplizierte Navigation
  - Fähigkeit, während der Fahrt einen Überblick über die verschiedenen Verkehrsabläufe innerhalb und außerhalb der Gruppe zu bewahren
  - rechtzeitiges, berechenbares Handeln (z.B. bei Richtungswechsel, beim Anhalten)
  - Einschätzung des Könnens und der Möglichkeiten der verschiedenen Gruppenteilnehmer. 

• Die Reihenfolge innerhalb der Gruppe wird vom Tourguide zu Beginn festgelegt. Sie bleibt während der Fahrt gleich. Die Gruppenmitglieder überholen sich gegenseitig nicht.

• So oft es die Strecke und das Verkehrsgeschehen zulässt wird versetzt gefahren.

• Jedes Gruppenmitglied achtet auf Nachfolgende regelmäßig im Rückspiegel (besonders nach Ampeln, Kreuzungen und Überholmanövern). Fehlt einer ohne erkennbaren Grund, wird an geeigneter Stelle angehalten. Diese Vorgehensweise wird ggf. bis zum ersten der Gruppe fortgesetzt.

• Der persönlich benötigte Sicherheitsabstand wird eingehalten.

• Der Blick nach vorne reicht dabei nicht nur bis zum Vorausfahrenden, sondern wechselt regelmäßig zwischen diesem und der vorausliegenden Strecke.

• Ständiges zu dichtes Auffahren verunsichert vielfach den Vorausfahrenden. Also bitte auch auf das "Sicherheitsbedürfnis" des Vordermannes / der Vorderfrau Rücksicht nehmen.

• Das Fahrverhalten sollte für die Nachfolgenden berechenbar  sein.

• Beim Anfahren an Kreuzungen und beim Überholen ist jeder für sich verantwortlich.

• Der Tourguide wird ausreichende und rechtzeitige Tank- und Erholungspause einplanen.

• Bei schlechter Witterung oder Regen hält der Tourguide rechtzeitig an, damit die angemessene Kleidung angezogen werden kann.

• Die Gruppe kann sich auf Freigabe durch den Tourguide an bekannten, eindeutigen und fahrerisch reizvollen Streckenabschnitten vollständig auflösen. Dann ist freies Fahren angesagt. Der  spätere Treffpunkt der Gruppe wird mit dem Tourguide abgesprochen.